Category Archives: Deutsch

Farbe gegen Haus von Erika Steinbach

Frankfurt am Main, 21. Februar 2020

Gestern Nacht vom 20 auf den 21.02 haben wir Erika Steinbach in der Adolfstraße 32 in Frankfurt Eckenheim einen Besuch abgestattet. Wir haben das Haus mit dem Schriftzug „FCK NZS“ verziert und mit Farbflaschen beworfen (https://twitter.com/SteinbachErika/status/1230745589849018368).

Anlass war der rassistische Anschlag in Hanau, bei dem ein Nazi 10 Menschen ermordet hat. Das Material auf seiner Homepage zeichnet ein geschlossen misogynes, rassistisches und antisemitisches Weltbild. Die Tat wird in der etablierten Politik und in einschlägigen Medienhäusern entpolitisiert und als die Tat eines verwirrten Einzeltäters dargestellt. Auch wenn er alleine handelte, so sind seine Einstellungen in der Gesellschaft weit verbreitet und treffen nicht nur im Internet auf Zustimmung. Frauen*feindlicher, rassistischer und antisemitischer Müll ist längst in der sogenannten Mitte der Gesellschaft verankert und wird nicht nur von der AfD gefördert.

Erika Steinbach hat sich nach dem Anschlag in Hanau erneut besonders durch einen Tweet hervorgetan, in dem sie versucht die These des verwirrten Einzeltäters zu bekräftigen und die gesellschaftlichen Zusammenhänge in welchen diese Tat passiert ist zu verneinen (https://twitter.com/SteinbachErika/status/1230417455325044739). Schon nach dem Mord an Walter Lübcke sah sich Erika Steinbach genötigt über ein Opfer rechter Gewalt herzuziehen. Sie gehört seit Jahren zu einer festen Grösse in der gesellschaftlichen und politischen Rechten. Erst im rechten Flügel der CDU und im sogenannten „Bund der Heimatvertrieben“ dann, mit erstarken der AfD, bei einer teils offen faschistischen Partei in der Funktion der Geschäftsführerin der parteinahen Desiderius-Erasmus-Stiftung. Wir sind der Meinung, dass ein solch menschenverachtendes und zynisches Statement nach dem Anschlag in Hanau einer direkten Antwort bedarf.

Die Verantworung der AfD für das gesellschaftliche Klima, in dem rechte Anschläge geschehen ist offensichtlich und wir wollen hier nur in kleinem Maß darauf eingehen. Hervorzuheben ist, dass die hessische AfD in den letzten Monaten eine Kampagne gegen Shisha-Bars als „Hot-Spots von Clankriminalität“ geführt und damit in den Kanon von Medien und Staatsanwälten eingestimmt der Shisha-Bars schon seit längerem als solche brandmarkt (https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/bei-kontrollen-in-shisha-bars-taucht-illegaler-tabak-auf-16536692.html ). Dies dürfte den Täter in der Auswahl seiner Ziele zumindest bestärkt haben.

Wir müssen Rassismus, Antisemitismus und Misogynie in der Gesellschaft mit allen Mitteln und entschlossen entgegentreten. Wir können uns dabei nicht auf den Staat, seine Organe und seine Vertreter*innen verlassen, das haben die Vorgänge rund um den NSU, die Verankerung faschistischen Gedankengutes im Staatsapparat (u.a. Hannibal, Nordkreuz, „NSU 2.0“) und das Aufgreifen rassistischer Themen durch alle Parteien des politischen Spektrums zum Zwecke des Machterhalts/-gewinns deutlich gemacht. Die Heuchelei von Bouffier und Kaminsky kotzt uns an! Bouffier hat in der Aufarbeitung des Mordes an Halit Yozgat alles dafür getan eine Aufklärung der Verwicklung von Staat und Nazis zu verhindern. Claus Kaminsky hat in Hanau durch seine rassistiche Rhetorik gegenüber jungen Migrant*innen eine Kameraüberwachung in der gesamten Hanauer Innenstadt durchgesetzt.

Wir schliessen uns dem Aufruf der Hanauer Genoss*innen an eine Vernetzung mit migrantischen Communities voranzutreiben und uns gemeinsam gegen den Rechtsruck in Staat und Gesellschaft zu organisieren. Wir greifen den Vorschlag zur Diskussion der Leipziger Genoss*innen auf, wie der Schutz von potentiellen Betroffenen von rechter Gewalt aussehen kann und welche Schritte wir als deutsche Linke unternehmen müssen um unsere eigene Ohnmacht zu überwinden. Viel zu lange haben wir uns insgeheim auf den Staat und seine Organe im Umgang mit rechten Terroristen verlassen!

Deshalb: Alle am Samstag um 14 Uhr zur bundesweiten Demo in Hanau, für einen kämpferischen Antifaschismus und ein deutliches Zeichen gegen den Rechtsruck!
Nazis und Rassist*innen immer und überall angreifen, gemeinsame Kämpfe organisieren und die Bedingungen für konsequenten Schutz vor rechtem Terror schaffen!

Quelle: Indymedia (Tor), Spiegelung (Tor)

Feuer an Funkmast gelegt

München, 19. Februar 2020

Am Mittwoch Morgen gegen 06:00 Uhr setzte(n) ein(ige) Angreifer*in(nen) im Perlacher Forst nahe der Autobahn 995 einen Funkmast und zwei Trafoschaltschränke mittels eines Brandsatzes in Flammen. Weil ein vorrüberfahrender Autofahrer den Brandschein bemerkte, konnte die Feuerwehr das Feuer leider rechtzeitig löschen, bevor es auf den Funkmast übergriff. Dennoch entstand ein Schaden in Höhe von mehreren tausend Euro.

Das mithilfe von Mobilfunksendemasten aufgespannte Datennetz ist ein wichtiger Baustein für die voranschreitende technologische Umstrukturierung Münchens. Es ermöglicht nicht nur beständigen Empfang für (internetfähige) Mobilfunkgeräte, die so permanent Daten über ihre Besitzer*innen an verschiedene Konzerne preisgeben (können), sondern erlaubt auch allerlei smarten Geräten, miteinander zu kommunizieren und so ein Netz der Kontrolle aufzuspannen. Egal ob Kameras, (Mikro-)Mobilitätsangebote, intelligente Straßenlaternen oder eben die vielen smarten Gadgets, die so viele Menschen freiwillig mit sich herumtragen, all diese Geräte tragen dazu bei, uns alle auf subtile Art und Weise kontrollierbar zu machen. Mit der bevorstehenden Einführung des neuen Mobilfunkstandards 5G werden die Maschen dieses Netzes nur noch enger werden: Tausende zusätzliche Antennen werden dafür sorgen, dass jeder Winkel dieser Stadt von den ausgesandten Funkwellen erfasst werden wird.

Der Angriff auf den Funkmast im Perlacher Forst ist dabei nicht der Erste Angriff auf diese Infrastruktur in München. Im November 2019 brannte ein Sendemast in der Landsberger Straße (https://zuendlumpen.noblogs.org/post/2019/11/20/sendemast-abgebrannt/), nachdem Angreifer*innen auf einer Plattform in 40 Metern Höhe Feuer gelegt hatten, im März (https://zuendlumpen.noblogs.org/post/2019/03/14/kabelbrand-in-bogenhausen/) und Dezember (https://zuendlumpen.noblogs.org/post/2019/12/31/update-zu-den-kabelbraenden-an-leinthalerbruecke-und-herzog-heinrich-bruecke/) 2019 setzten Angreifer*innen mehrere Glasfaserleitungen von Vodafone und den Stadtwerken an Brücken in Brand und seit Monaten sieht mensch überall in der Stadt sabotierte E-Scooter, Leihfahrräder und Co.

Quelle: zuendlumpen.noblogs.org

 

Ein Autofahrer entdeckte den Feuerschein am Mittwochmorgen auf dem Weg zur Arbeit und alarmierte Feuerwehr und Polizei. Im Perlacher Forst, westlich der A995, haben Unbekannte versucht, einen Funkmasten anzuzünden.

Zwei Trafokästen, die sich unmittelbar neben dem Funkmast unter einem Holzverschlag befinden, fingen dabei Feuer. Die Ermittler fanden vor Ort einen Brandsatz. Durch rasche Löschmaßnahmen konnte ein Übergreifen des Feuers auf den Funkmasten verhindert werden. Es entstand ein Schaden von mehreren Tausend Euro.

Das Münchner Kommissariat 43 (Staatsschutzdelikte – links) hat die weiteren Ermittlungen übernommen. Zeugen werden gebeten, sich bei der Polizei zu melden.

Quelle: Abendzeitung München

Bauschaum und Farbe gegen AfD-Veranstaltungsort

Reutlingen, 19. Februar 2020

Am Freitag, 21. Februar lädt die AfD Reutlingen zu einem Neujahrsempfang im städtischen Spitalhof am Marktplatz ein.
Gestern Nacht haben wir den Eingang zum Reutlinger Spitalhof mit Farbe markiert. Dort steht nun „Kein Raum der AfD“ und „FCK AfD“. Außerdem wurde die Eingangstüre, das Schloss und die Scharniere mit Bauschaum eingedeckt.

Wer Nazis Räume zur Verfgügung stellt, macht sich mit schuldig. Deshalb wird der Spitalhof so lange markiert, wie die AfD dort Veranstaltungen abhalten kann.

Den Rechten keinen Raum! Am Freitag auf die Straße gegen den AfD Neujahrsempfang!

Quelle: Indymedia (Tor), Spiegelung (Tor)

Farbe gegen AfD-Büro

Altenburg, Februar 2020

Unbekannte haben die Schaufensterscheibe eines AfD-Wahlkreisbüros in Altenburg (Altenburger Land) mit gelber Farbe beschmiert. Die Polizei ermittle seit Montag gegen Unbekannt wegen Sachbeschädigung, teilte sie am Dienstag mit. Die Ermittler suchen Zeugen für die Tat in der Kesselgasse. Ob der Farbanschlag einen politischen Hintergrund hatte, war zunächst unklar.

Quelle: inSüdthüringen.de

Nazis nach Demonstration zusammengeschlagen

Wurzen, 15. Februar 2020

Am Bahnhof in Wurzen haben am Samstagabend Vermummte fünf Personen im Alter zwischen 16 und 36 Jahren überfallen. Vier Geschädigte mussten sich danach in ambulante Behandlung begeben. Die Gruppe war zuvor mit dem Regionalexpress aus Dresden gekommen, wo sie an einer Kundgebung teilgenommen hatten.

Die Polizei geht von einem mutmaßlich linksextremistisch motivierten Überfall aus. Das Polizeiliche Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrum des Landeskriminalamtes Sachsen hat die Ermittlungen übernommen. Es werden Zeugen gesucht, die den Vorfall beobachtet haben oder Hinweise geben können, die mit der Tat zu tun haben.

In Dresden hatten sich am Sonnabend schätzungsweise 1.000 Rechtsextreme aus Deutschland und anderen europäischen Ländern zu einem sogenannten Trauermarsch anlässlich des 75. Jahrestages der Zerstörung der Stadt versammelt. Gegen diese Kundgebung hatten in Dresden mehrere Tausend Menschen demonstriert.

Quelle: MDR

Farbe gegen Wohnhaus von Andrea Oelschläger (AfD)

Hamburg, 14. Februar 2020

Erneut ist ein Hamburger AfD-Politiker Opfer einer Farbattacke geworden: Unbekannte haben in den frühen Morgenstunden am Freitag mehrere mit weißer Farbe gefüllte Christbaumkugeln gegen die Fassade des Wohnhauses der AfD-Schatzmeisterin Andrea Oelschläger geworfen. Das teilte die Polizei am Freitagnachmittag mit.

Die AfD-Frau wohnt in Wilhelmsburg. Die Polizei Hamburg geht von einer mutmaßlich politisch motivierten Sachbeschädigung aus. Die Staatsschutzabteilung des Landeskriminalamtes hat die Ermittlungen übernommen. Die Polizei sucht nun nach Zeugen.

Erst vor fünf Tagen, am Montag, war das Wohnhaus des AfD-Spitzenkandiaten Dirk Nockemann Ziel einer Farbattacke geworden. Unbekannte hatten nachts mit Farbe gefüllte Flaschen auf das Wohnhaus von Nockemann geworfen. Fenster seien beschädigt und die Fassade des Mehrfamilienhauses in Lohbrügge beschmutzt worden, sagte ein Polizeisprecher Anfang der Woche.

Auch in diesem Fall hatte der Staatsschutz die Ermittlungen übernommen. Im Internet war ein Bekennerschreiben aufgetaucht, in dem unter anderem Bezug auf die Ministerpräsidentenwahl in Thüringen genommen wurde. AfD-Landes- und Fraktionschef Nockemann tritt bei der Bürgerschaftswahl am 23. Februar als Spitzenkandidat an. Er bezeichnete die Tat als „feigen Anschlag auf unsere Demokratie“. Zugleich warf er dem rot-grünen Senat „Kuschelpolitik“ mit Linksextremisten vor.

Quelle: Hamburger Abendblatt

Auto eines Nazis kaputt gemacht

Kiel, 14. Februar 2020

tiefergelegt und für belueftung gesorgt wir haben heute nacht ein auto, dass der nazigruppe „bollstein kiel“ zuzuordnen ist tiefergelegt und fuer belueftung gesorgt damit die fauligen nazihirne auch mal ein wenig sauerstoff bekommen zudem haben wir den innenraum farblich verschoenert das auto wurde immer wieder in der naehe der neumuensteraner nazikneipe „titanic“ gesehen in der titanic soll am 15.2. ein konzert mit der naziband oidoxie stattfinden auch dort haette man das auto wohl gesehen nazi sein heisst probleme kriegen morgen alle nach neumuenster oidoxie-konzert verhindern combat 18 zerschlagen

Quelle: Email

Schaden nach Neuvermietung

Berlin, 13. Februar 2020

Am Donnerstag ist der Rollladen eines Schmuckgeschäfts in der Friedelstraße in Berlin-Neukölln beschädigt worden. Das teilte die Polizei am Freitag mit. Die Tat deutet auf einen politisch motivierten Hintergrund hin. In den Räumen des Ladens befand sich früher der linke Kieztreff „Friedel 54“, der 2017 von der Polizei geräumt wurde.

Demnach haben Unbekannte Löcher in die Jalousien gebohrt und danach Bauschaum in die Zwischenräume zur Tür- und Schaufensterscheibe des Ladengeschäfts gesprüht, der bis zum Entdecken der Tat ausgehärtet war. Gegen 17 Uhr hatte die Inhaberin den Schaden bemerkt und daraufhin angezeigt.

Zuvor hatte eine Objektschutzstreife der Polizei gegen 3.50 Uhr einen aufgesprühten Schriftzug mit politischem Inhalt auf dem Rollladen des gleichen Geschäfts festgestellt und angezeigt. Der Schriftzug lautete „Unvermietbar“, sagte ein Polizeisprecher, das A in dem Wort sei als Anarchiezeichen geschrieben gewesen.

Ob es einen Zusammenhang zwischen den beiden Sachbeschädigungen gibt, ist nun auch Bestandteil der Ermittlungen, die der Polizeiliche Staatsschutz führt. Ermittelt wird außerdem gegen politisch motivierte Kriminalität von links. Auf der linken Internetseite „indymedia“ veröffentlichten linke Aktivisten ein Bekennerschreiben. (Tsp)

Quelle: Tagesspiegel

Farbe gegen Wohnhaus von Michael Malcher (AfD)

Backnang, 9. Februar 2020

Am Samstag Abend feierte die AfD Backnang ihren siebten Geburstag aus Angst vor Protesten in einer geheimen Örtlichkeit. Wir haben das zum Anlass genommen, dem lokalen AfDler und Mitglied des Kreistages, Michael Malcher einen kleine Grußbotschaft an seiner Hauswand im Seehofweg 45 zu hinterlassen.

Deshalb verschönerten wir in der Nacht auf Sonntag seine Fassade mit einem „FUCK AFD“-Spruch und ein paar Farbbeuteln. Eigentlich reicht das für einen aktiven AfDler nicht, aber ein Anfang ist gemacht! Wenn die AfD und ihre Fans glauben, ungestört ihren gesitigen Müll absondern zu können und Linke anzugehen, haben sie sich schwer getäuscht! Wir hoffen, viele Nachahmer zu inspirieren und freuen uns auf kommende Aktionen!

Keine Feier für die AfD ohne Trouble!

AFD ANGREIFEN!
BACKNANG BLEIBT ANTIFASCHISTISCH!

Quelle: Indymedia (Tor), Spiegelung (Tor)

Farbe gegen Sozialgericht

Freiburg, Februar 2020

Solidarität mit der gerazzten Lu15 in Tübingen!

Wenn es in Tübingen nicht klappt, dann halt woanders. Nachdem es missglückt war ein Gericht in der Nacht zum Dienstag in Tübingen mit Farbe zu markieren, mussten die erwischten Leute leider auf die Wache. Wir tragen ihren Tatendrang auch in unseren Kiez, denn Gerichte sind scheiße, da sie die bestehenden Machtverhältnisse, die uns unterdrücken und ausbeuten, reproduzieren und stützen – egal ob in Tübingen, Freiburg, oder sonstwo.

Wir begrüßen Leute die Nachts los ziehen um ihren Unmut ein wenig Raum zu geben. Denn Unmut gibt es leider viel und es scheint eher noch beschissener zu werden.

Getroffen hat es einige und deren Umfeld, doch gemeint sind alle Nachteulen!

Für die Anarchie!

Quelle: Indymedia (Tor)

 

[Tübingen] Demo: Wir stehen zusammen – Solidarität mit der Lu15 und den zwei vom Landgericht

Am 04.02.2020 wurde eine Privatwohnung und das Wohnprojekt Lu15 in Tübingen durchsucht.

Insbesondere in der Lu15 trat die Polizei dabei sehr gewalttätig auf und hielt sich in keinster Weise an angeblich geltende Gesetze. Der Durchsuchungbeschluss wurde erst nachdem vermummte und bewaffnete Polizist*innen längst im gesamten Haus verteilt waren und nach mehrmaligem Drängen kurz vorgezeigt. Menschen wurden zu Boden geworfen, es wurden Zimmer durchsucht, für die es keinen Beschluss gab und eine Brandschutztür zerstört obwohl ein Schlüssel angeboten wurde. Weiteres zur Hausdurchsuchung findet ihr hier: lu15[punkt]de

Als Grund für den ganzen Terz wurde die Festnahme von zwei unserer Freund*innen am Amtsgericht in Tübingen in der vorherigen Nacht genannt. Vorgeworfen wird ihnen eine versuchte (!) Sachbeschädigung.

Nachdem die beiden Gefährt*innen schon zu Beginn ihrer Festnahme erklärten, dass sie keine Aussage machen wollen, wurden beide studenlang verhört. Unter anderem auch von Staatsschutz und Kriminalpolizei. Das allein ist schon kein übliches Vorgehen bei einer solchen Art des Tatvorwurfs. Darüber hinaus wurde über verschiedene Wege versucht, Aussagen zu erzwingen. Die Gefährt*innen wurden sofort voneinander getrennt und erhielten keine Auskunft über den Verbleib der anderen Person. Der Haftarzt, welcher die Haftauglichkeit der Festgenommenen bestätigen musste, nahm die physischen und psychischen Beschwerden von zumindest einer Person in keinster Weise ernst. Gleich im Anschluss wurde die Festgehaltene an einen anderen Ort gebracht, ohne Auskunft darüber zu erhalten wo sie sich befindet. Bei den Verhören wurden beide mehrfach und über längere Zeiträume hinweg verbal bedroht und lautstark angeschrien. Dazu wurde das Drohszenario eröffnet, dass bei weiterer Aussageverweigerung, die Beschuldigten erst in ein paar Wochen einem Haftrichter vorgeführt und bis dahin festgehalten würden. Weiter wurde angedroht, den Festgenommenen sage und schreibe 45 Sachbeschädigungen innerhalb der letzten Jahre anzulasten, sollten diese nicht beginnen mit der Polizei zu “kooperien”.

Als die Gefangene gezwungen wurde, sich für Durchsuchungen und Untersuchungen zu entkleiden, wurde die einzig anwesende weibliche Polizistin aufgefordert den Raum zu verlassen, sodass sie mit zwei männlichen Beamten allein zurück blieb. Auch ärztlich verschriebene und dringend benötigte Medikamnte wurden ihr verweigert.

Die Gefährt*innen waren über viele Stunden der Gewalt und dem Sadismus der Polizist*innen ausgesetzt. Diverse Grundrechte wurden ihnen entzogen.

Doch trotz aller Schikanen haben beide keine Aussage gemacht!

Ihnen gilt ganz besonders unser Respekt und unsere Solidarität!

Diese Polizeiaktion war ein massiver Angriff auf linke Strukturen, ein Angriff auf die Privaträume diverser Personen und vor allem ein Angriff auf zwei von uns!

Das Ausmaß der Gewalt seitens der Büttel lässt vermuten, dass hier der Frust über das Ausbleiben von Fahndungserfolgen in den letzten Jahren verarbeitet wurde.

Dieser Angriff des Staates hätte alle treffen können, die ihn auch nur im Geringsten kritisieren oder hinterfragen. Getroffen hat es zwei, gemeint sind wir alle! Aber keine*r steht alleine! Wir werden das Vergangene und das was noch kommt gemeinsam durchstehen! Wir werden die beiden Gefährt*innen bei ihren voraussichtlich anstehenden Prozessen und darüber hinaus mit allen Möglichkeiten unterstützen.

Auch war dieser Angriff kein Einzelfall. Schon seit langer Zeit geht die Polizei, untersützt und gedeckt durch Politik und Justiz, gegen Linke und ihre Strukturen vor. Dabei ist es irrelevant ob die Polizei sich an bestehende Gesetze hält oder nicht, da die Geschichte und die letzte Zeit sowieso gezeigt haben, dass die Gesetze an die Wünsche, Vorstellungen und das Verhalten der Polizei angepasst werden. Die Problematik wird weiter dadurch verschärft, dass in letzter Zeit immer mehr rechte Tendenzen und Strukturen innerhalb der Polizei aufgedeckt werden.

Doch auch wenn sie alles daran setzen uns klein zu machen: Wir werden niemals aufgeben! Wir werden für ein gutes Leben für alle einstehen, egal was kommt!

Kommt zur Demo um eure Unterstützung mit den Betroffenen zu zeigen.

Solidarität und Glück für die zwei vom Landgericht und die Lu15!

14.02.2020 | Sternplatz
17:30 Uhr Kundgebung
19:00 Uhr Demo

Wir wünschen uns eine große, bunte und ausdrucksstarke Demo, die offen für alle sein soll, die uns unterstützen. Lasst bitte eure Parteifahnen zu Hause!

Lu15 and friends

aktuelle Infos bald auf lu15[punkt]de

Quelle: Indymedia (Tor)